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alles sehen kann. Die Wäsche auf der Leine, die ein sanfter Wind hin und her schaukelt. Kühe auf der Wiese links, am Waldrand dahinter ein Hochsitz. Die drei Verschläge, in denen Holz, Räder und Diverses gelagert werden. Zwischen Wäldchen und Deich zwei Vogelscheuchen auf der Wiese. Der Nachbar hat Besuch. Den kenne ich sogar. Ich muss sagen, da wird mir drüben in meinem Atelier doch weniger geboten. Wiese. Ab und zu Kühe. Rehe. Okay. Heute Morgen lief auch noch ein ziemlich großer Hase die Dorfstraße entlang. So als würde er nach einer Hausnummer suchen.
allein im Garten inmitten des Pappelwollegestöbers. Wie dicke zarte Schneeflocken treiben die Samenfasern an mir vorüber, um mich herum. Der Hausmann sitzt nur wenige Meter von mir enfernt in seinem Bette, er wird später essen, aber er hat mir erzählt, dass er schon wieder Besuch von einer Schwalbe hatte. Wieder konnte er sie fassen und nach draußen entlassen. Ich schaue bis zum Deich, auf die Hügel dahinter. Wie es dort glänzt und leuchtet. Alles neu macht der Mai oder so ähnlich. Vor mir im Baum sitzt eine Nachtigall, die ich im dichten Laub nicht sehen, die ich nur hören kann. Hoch über mir umkreisen sich zwei rote Milane.
den Lupinenkaffee also, trinke ich heute draußen. Mit Wiesen- und Deichblick. Dazu all die schönen Geräusche. Wind. Vögel. Insekten. Ab und zu eine Kuh. Durch die Luft schweben die zarten weißen Samen der Pappeln. Pappelwolle. Den Begriff kannte ich gar nicht. Habe „weiße Flocken in der Luft“ gegoogelt. Meine blauen Gummistiefel werden von einer Hummel umkreist. Das ist keine Blume Schätzekin. Wie wunderschön dieser Mai doch ist. Zumindest bis zum frühen Abend. Dann kommen die Mücken. Wenn ich eines hasse, dann sind das Mücken. Natürlich tauchen sie im Geschwader auf. Dick und fett sind sie. Wir sollten also nicht zu spät kaffeetisieren.
war ich wieder um 1.30 Uhr wach. Kein Mond. Nur Wind und jede Menge Sterne. Rechts von mir im Dach ein Schlurfen. Der Marder wahrscheinlich. Ich habe ihn ein paar Tage nicht gehört, dachte schon, mein Schlagen mit Töpfen und Topfdeckeln hätte ihn vertrieben. Was war das gestern für ein eigenartiger Tag. Erst Bauch- und Magenschmerzen, und dann stand am frühen Abend plötzlich mein Sohn vor der Tür. Kurz vorher eine SMS. Bist du zu Hause? Ja. Dann bin ich gleich da. Typisch. Zuletzt gesehen haben wir uns bei der Beerdigung meiner Mutter, zuletzt telefoniert vor einem halben Jahr, kurz nachdem der Stiefvater gestorben war. Das Gespräch damals nicht gerade harmonisch, dabei hatte ich mich so gefreut über seinen Anruf.
um Mitternacht habe ich verschlafen. Ich habe auch nicht mitbekommen, wie der Hausmann noch einmal nach draußen gegangen ist, um den Rasenmäher in den Schuppen zu schieben. Dafür war ich mal wieder zur Wolfszeit wach. Machte ein paar Übungen für den Rücken, betete, meditierte, bestaunte das Wetterleuchten, später den Sternenhimmel. Heute morgen haben wir unsere Erfahrungen ausgetauscht. So von Bett zu Bett, wie wir das lange nicht getan haben.
wiegen sich im Wind, es sieht so aus, als würden sie zu mir herüber winken. Den Pirol höre ich, gesehen habe ich ihn noch nicht. Die Nachtigallen singen rund um die Uhr, nachts werben auf der Wiese jene Herren, die noch keine Dame erobern konnten. Auch die Kuckucke sind enorm aktiv. Man kann sie aus allen Richtungen hören. Am Knödel nur Spatzen. Bis zu den anderen Vögeln hat es sich noch nicht herumgesprochen, dass es neuen Stoff gibt. Guten Stoff könnte ich selbst gebrauchen. Dann würde ich mit dem Rad die Abkürzung erkunden, die es angeblich zwischen unserem Dorf und Vehlgast geben soll. Ohne Doping müsste ich den Ausflug mit unangenehmen Schmerzen bezahlen.